Einsatzgebiet Tierkommunikation - Die Angst überwinden
Wer entscheidet darüber, wie groß ein Thema ist?
Mein letzter Blogbeitrag ist nur wenige Tage alt und doch möchte ich heute schon wieder etwas mit dir teilen. Weil mich eine Situation gestern Abend daran erinnert hat, wie viel wir mit der Tierkommunikation erreichen können.
Daher also heute: Eine kleine Selbsterfahrung aus dem Bereich Tierkommunikation.
Anfangs hat unsere kleine Mischlingshündin Zoé es gehasst, wenn ich ihr die Krallen schneiden wollte. Ich habe so vieles getestet: Geduld, Konsequenz, Leckerli-Ablenkung. Alles was das „Hunde-Erziehungs-Einmaleins“ hergibt.
Nichts hat geholfen und der Stress ist bei uns beiden von Mal zu Mal gewachsen. Zoé wurde immer panischer, wenn die Krallenschere nur in ihre Nähe kam. Ich selbst fühlte mich ebenfalls immer unwohler damit und habe ganz klar gespürt, dass hier irgendetwas nicht richtig läuft.
Ich weiß nicht, wieso ich es nicht viel früher gemacht hatte. Vielleicht, weil wir, nachdem Zoé bei uns eingezogen war, ausreichend andere „Baustellen“ hatten, welche mir wichtiger vorkamen.
Aber als es dann schon eine Tortur war, nur eine einzige Kralle zu schneiden, habe ich Zoé in einer Tierkommunikation gefragt, was das Krallen schneiden in ihr auslöst. Ich habe ihr die Notwendigkeit erklärt (bei meinen anderen Hunden musste ich in jungen Jahren bisher nie die Krallen schneiden. Aber bei Zoé wuchern die Dinger einfach wie Unkraut!). Ich habe Zoé die Möglichkeit gegeben, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.
Sie erzählte mir, wie sie sich beim Krallen schneiden fühlte: Wie sehr sie das Festhalten ihrer Pfote einengte. Welche Panik sie dabei empfand und welche alten, emotionalen Wunden das in ihr aufriss.
Gemeinsam haben wir dann besprochen, dass es langfristig nur entspannt funktionieren kann, wenn sie diese Wunden schließt und es schafft, ihre Angst abzulegen. In dem Fall „Krallen schneiden“ haben wir hier keine andere Lösung gesehen, als sich der Situation zu stellen.

Zoé war damit einverstanden. Unter einer Bedingung: Sie dürfe immer frei entscheiden, ob wir weiter machen. Ich gab ihr dieses Versprechen, dass ich ihre Pfote zwar in der Hand halte, um die Kralle schneiden zu können, sie aber nicht festhalten würde und keine Kralle kürze, solange sie die Pfote nicht aus freien Stücken in meiner Hand lässt.
Gesagt getan: Bei den ersten Versuchen habe ich gezweifelt, ob das der richtige Weg war. Ich konnte den inneren Kampf, den Zoé geführt hat, von außen sehen.
Alleine der Anblick der Krallenschere in meiner Hand hat dazu geführt, das Zoé – jetzt wo sie frei entscheiden durfte - sich nicht näher als einen Meter an mich herangetraut hat.
Wir schafften es dann nach vielen Versuchen, dass sie ihre Pfote einen kurzen Moment in meiner Hand lies. Aber nicht soweit, dass ich nur annähernd eine Kralle kürzen konnte.
Sie ging von mir weg, kam wieder her. Unzählige Male. Unsicher, Beschwichtigend.
Ich habe sie gelassen!
Und nur, wenn sie von selbst zu mir kam, ich ihre Pfote in der Hand halten konnte, ohne das von ihr ein Widerstand kam: Dann habe ich eine Kralle gekürzt und mich anschließend mit ihr gefreut. Gefreut über den Sieg, den sie gerade in ihrem Inneren erzielt hat.
Von Mal zu Mal wurde der Kampf kleiner. Irgendwann spürte ich sogar ein klein wenig Stolz bei Zoé, nach jeder überstandenen Kralle.
Wir sprechen hier von einem Zeitrahmen von mehreren Wochen und fast täglichem üben. Oft hatte ich gar nicht das Ziel, eine Kralle zu schneiden. Beim kuscheln hielt ich einfach die Krallenschere in der Hand und freute mich, wenn Zoé sich überwinden konnte, trotzdem zu mir zu kommen und sich an mich zu kuscheln.
Wenn sie das an diesem Tag nicht schaffte, legte ich die Schere wieder weg und wir kuschelten einfach ohne Schere.
Sie wollte an ihrer Angst arbeiten: Aber in ihrem Tempo. Also habe ich ihr diese Möglichkeit gegeben.
Inzwischen kürzen wir alle 2 Wochen alle Krallen. Ohne Theater, ohne Drama, ohne Grenzverletzungen.
Wie bei uns Menschen auch haben unsere Tiere bessere und schlechtere Tage.
Als Zoé gestern nach der dritten Pfote einfach davonlief, habe ich sie eingeladen, wieder zu mir zu kommen, um die Krallen der vierten Pfote zu kürzen. Sie kam nicht zu mir, was ich als eindeutiges NEIN akzeptierte!
Natürlich hätte ich das Thema gerne abgeschlossen. Aber ich habe mich an mein Versprechen erinnert und die Krallenschere weggelegt.
Heute früh konnten wir dann ganz in Ruhe die verbliebenen Krallen kürzen.
Was möchte ich dir damit sagen?
Habe immer im Hinterkopf, dass jedes für dich noch so kleine Thema, für dein Tier ein riesig großes Thema sein kann! Habe Verständnis, sucht gemeinsam nach Lösungen und hilf deinem Tier dabei, über sich und seine Grenzen hinauszuwachsen.
Seelenwege Tierkommunikation - Blick ein, in meine Welt



