Die Verbindung mit dem eigenen Tier

Pia Schmitt • 15. Februar 2025

Wie nehme ich mein Tier bewusster wahr? 

Ein Gespräch mit dem eigenen Tier gehört meiner Meinung nach zur Königsdisziplin der Tierkommunikation. Sein Tier einfach fragen zu können, was man möchte: Eine traumhafte Vorstellung! Und daher nicht verwunderlich, dass es ein wiederkehrendes Thema in meinen Gesprächen mit Kunden, Bekannten und Freunden ist.  

Bei einer Abstimmung auf meinen Social-Media-Kanälen habt ihr entschieden, in meinem neuen Blogbeitrag mehr über dieses Thema erfahren zu wollen. 
Ich beginne mit einer vermutlich enttäuschenden Nachricht: Nach diesem Blogbeitrag wirst du kein Tiergespräch führen können. Aber kein Grund hier direkt abzuschalten – denn ich hoffe, du wirst trotzdem etwas für dich und dein Tier aus diesem Beitrag mitnehmen können. 

Wieso aber Königsdisziplin? Die Tierkommunikation beruht auf Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Und da haben wir eigentlich auch schon die Antwort. Denn umso stärker wir in ein Thema involviert sind, umso stärker wir emotional damit verbunden sind, desto stärker beginnen wir an unserm Bauchgefühl zu zweifeln. 
Doch genau das ist die telepathische Verbindung. Eine starke, tiefe Wahrnehmung unseres Bauchgefühls. 

Ich habe mir etwas Zeit mit diesem Beitrag gelassen, da meine Gedanken hin und hergerissen waren, in welche Richtung der Beitrag laufen soll: Die Öffnung unserer „Kanäle“ und den Aufbau einer telepathischen Verbindung oder das bewusste Wahrnehmen der Verbindung zu dem eigenen Tier.  

Da Ersteres besser mit fremden Tieren geübt werden kann, habe ich mich für Zweiteres entschieden. Es war schließlich euer Wunsch, mehr über die Verbindung mit dem eigenen Tier zu erfahren. 
Die Entscheidung fiel mir recht schwer, da das eine in das andere übergeht. 
Schauen wir also mal, was am Ende dabei rauskommt. 😊 
Denke einmal darüber nach, welche Gefühle du mit deinem Tier teilst. In welchen Situationen seid ihr eine Einheit? Fühlt euch beide wohl oder unwohl? Traurig oder glücklich? 

Und nun denke einmal darüber nach, in welchen Situationen ihr nicht das gleiche empfindet? In welcher Situation fühlt sich dein Tier vielleicht unsicher, du dich aber wohl? Aus welcher Situation möchtest du schnellstmöglich raus, dein Tier würde aber am liebsten Stunden darin verbringen? Oder einer von euch fühlt sich wütend und der andere missverstanden? 

Hast du eine Situation gefunden? Genau das ist die, an der du durch eine bewusste Wahrnehmung arbeiten kannst. Denn alles, was wir wirklich bewusst wahrnehmen, können wir beeinflussen. 

Lass uns aber einen Schritt zurück gehen. Wir Menschen denken immer direkt sehr groß. Suche dir also eine kleinere Situation als die, die dir zuerst in den Kopf kam. Nicht direkt die Leinenaggression, in der du dich für deinen Hund schämst oder der große Familienbesuch, bei dem deine Katze ängstlich in der Ecke kauert. 
Tipp: Suche dir fürs erste eine Situation, in der DU dich gut fühlst. Es wird dir leichter fallen, deine Wahrnehmung in einer für dich positiven Energie zu öffnen. 

Ist dir etwas eingefallen? Gut! 

Dann gehe nun – in Gedanken – in diese Situation. Vielleicht hilft es dir, dabei dir Augen zu schließen. Konzentriere dich zuerst auf dich. Auf deine Gefühle. Auf die positiven aber auch auf die kleinen negativen. Vielleicht empfindest du Mitleid oder Verärgerung gegenüber deinem Tier? 
Verfasse keine Überschrift in deinem Kopf, sondern nimm jedes noch so kleine Gefühl in dir wahr. 

Und nun, wenn das geklappt hat– vielleicht dachtest du es dir schon – stelle dir einmal vor, wie sich dein Tier in dieser Situation fühlt. Stelle dir vor, du wärst dein Tier und nimm die Gefühle wahr, als wären es deine eigenen. 

Nimm dir dafür ruhig ausreichend Zeit. Wenn du das vorherrschende, meist auch nach außen in Form von Körpersprache & Co ersichtliche Gefühl ausreichend wahrgenommen hast, schiebe es beiseite und gehe tiefer. Spüre die kleinen versteckten Emotionen, die dein Tier in dieser Situation fühlt.  
Sollte dir diese Übung schwerfallen, gebe ich dir einen Satz mit, der sich aus meiner Tierkommunikationsausbildung in mein Hirn eingebrannt hat. Anfangs dachte ich, „wie bescheuert“. Inzwischen verstehe ich den Sinn dahinter: „First fake it. Then make it.“ (Fälsche es erst, dann mache es.)
 
Wenn du bei der Übung – abgesehen von den Emotionen, die offensichtlich auch im Außen zu sehen sind – nichts wahrnimmst, dann ist das dein Verstand, der deine Wahrnehmung blockiert. In deinem Kopf möchtest du alles richtig machen: Das richtige fühlen, das richtige wahrnehmen. 
Wir Menschen sind darauf trainiert, alles richtig und gut zu machen. Dieser Wunsch, der Druck, der dabei entsteht, ist es aber, der deine intuitiven Kanäle vollkommen verstopft. Lieber nehmen wir nichts wahr als das Falsche. 

Also: First fake it. Then make it: Versetze dich nochmal in die Situation und die Gefühlslage deines Tieres. Und wenn da „einfach nichts kommt“, dann stelle dir etwas vor. Wie in einem Film. Lass deinen Kopf arbeiten, wenn er das so unbedingt möchte. 
Eine Prise Angst, eine Prise Wut, eine Prise Freude, den Wunsch, mutig zu sein, den Wunsch nach Anerkennung. Sei kreativ. Alles irgendwie erdenkliche in dieser Situation: Gib eine Prise hinein. 

Und mit jeder Prise, die dein logisch programmierter Versand hineingibt, gehst du ins Fühlen. Nimm dir für jede Prise einzeln Zeit. 
Fühlt es sich richtig an? Dann lass es drin. Fühlt es sich falsch an? Dann nimm es raus. Du wirst spüren, ob dieses Gefühl in dieser Situation gerade angebracht ist oder ob es keinen Platz in der Situation findet. Lass deinen Verstand die wildesten Dinge hineingeben. So kannst du deutlich spüren, wie „unstimmig“ sie sich in der Situation anfühlen und umso deutlicher wirst du wahrnehmen, wie stimmig hingegen andere Gefühle sein werden. 
Zur Sekunde, als ich den letzten Satz zu Ende getippt habe, spüre ich, dass es Zeit ist auch den Blogbeitrag für den Moment zu beenden. Teil 2 wird folgen. Aber zuerst, versucht euch an Teil 1.
Auch hier neigen wir Menschen dazu, zu schnell zu viel zu wollen und einige würden Teil 1 zu schnell „abfertigen“ und „mehr“ mit Teil 2 wollen.

Also. Üben. Üben. Üben. 

Und falls du nun denkst: Was soll das denn in der Verbindung zu meinem Tier ändern? 
Schon sehr viel! Wahrnehmung ist die Basis jeder Veränderung. Auch hier spielt unser Verstand wieder eine wichtige Rolle. Wenn wir erst einmal wahrnehmen konnten, wie es unserem Tier in der Situation wirklich geht, werden wir die Situation nicht wieder wie vorher betrachten können. 

Du siehst nicht mehr den aggressiven Hund in der Leine, der dich blamiert. Du siehst vielleicht den verzweifelten Versuch deines Hundes, die eigene Verletzlichkeit zu überspielen. 
Du siehst nicht mehr die ängstliche Katze in der Ecke, wenn du mit dem Besuch am Esstisch sitzt. Du siehst vielleicht den Wunsch, die Angst zu überwinden und sich mutig eine Streicheleinheit nach der anderen abzuholen. Oder aber die Überforderung und den Wunsch nach mehr Distanz. 

Ganz egal was: Du siehst es. Du hast es gespürt. Du hast die Gefühle deines Tieres wahrgenommen. 
Ändert sich dein Blick auf die Situation, ändert sich auch automatisch dein Verhalten und die Energie, die du deinem Tier gegenüber in dieser Situation ausstrahlst. 

Ich könnte dir unzählige Beispiele nennen, bei denen durch reinen Informations- / Blickwinkelaustausch großartige Veränderungen im Zusammenleben zwischen Tier und Mensch stattfinden durften. 
Aber bevor ich abschweife… Viel Spaß beim Üben und bis bald in Teil 2. 

Wenn du möchtest, berichte mir gerne von deiner Erfahrung mit der Übung. ❤️

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