Die Weisheit alter Tiere

Pia Schmitt • 22. April 2023

Welche Wünsche und Botschaften haben unsere alten Tiere?

„Es ist etwas ganz Besonderes, unsere Tiere im Alter zu begleiten.“ Immer wieder hört man diesen Satz und doch kann man ihn nicht greifen, wenn man es nicht selbst bereits erlebt hat.

Bevor mein erster Hund alt wurde, wusste ich nie, was die Menschen damit meinten. Wenn sie sagten, dass es eine besondere und sogar schöne Phase ist, ein Tier in dieser Lebensphase zu begleiten.

Ich dachte, an die Einschränkungen, welche das Tier nach und nach erfährt: Die körperlichen Wehwehchen, der mentale Abbau. Ich verstand nicht, wie man diese Phase als etwas Schönes betiteln konnte.


Bis ich es dann selbst erlebte. Es ist eine ganz besondere Energie, die unsere alten Tiere auf einmal ausstrahlen. Wenn ihre Seele beginnt, sich bereits „auf der anderen Seite“ umzuschauen und Erfahrungen und Werte von dort in sich aufnehmen.


Das spiegelte sich in jeder Tierkommunikation wider, die ich mit einem alten Tier führen durfte: Es geht nicht mehr um Lappalien des Alltages. Die Tiere haben ihren Fokus auf das große Ganze gerichtet. Die Verbindung zu Mutter Erde, das Verständnis für die Zusammenhänge von Leben und Tod.



Unsere Tiere sehen den Tod nicht als schlimm an. Es ist ein normaler Prozess, der zum Leben gehört. Es kann kein Leben geben, ohne Tod. Die Angst vor dem Tod existiert in den meisten Fällen nur in den Köpfen von uns Menschen. 

Worum geht es dann also, in den Tiergesprächen mit älteren Tieren?


Zum einen natürlich ganz klar um die Themen, welche dir auf dem Herzen liegen. 
Ob du wissen möchtest, ob die Spaziergänge zu anstrengend für deinen Liebling sind. Ob dein Tier Schmerzen hat oder auch, in welchem Maße es mit Schmerzmitteln unterstützt werden möchte. Was es dir mit diesem oder jenem Verhalten sagen möchte. Was es sich von dir wünscht.


Zum anderen, und nach meinem Empfinden ist dies der – für euch Beide - so viel wertvollere Teil, geht es darum, was dein Tier dir mitteilen möchte. Was es dir mit auf deinen weiteren Lebensweg geben möchte.

Unsere Tiere kennen uns so gut, wie es oft kein anderer tut. Sie blicken tief in unser Inneres und kennen all unsere Stärken und Potentiale. Unsere Konflikte und Herausforderungen, welche im Stillen in uns stattfinden.


Meist haben die materiellen Dinge, welche wir für unsere Tiere tun, ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr die Relevanz, wie wir es vermuten. Oft dienen diese Dinge mehr uns selbst, unserem Seelenheil, als unseren Tieren. Das ist in Ordnung und für die meisten Menschen eine wichtige Aufgabe, um anschließend besser mit ihrer Trauer umgehen zu können.


Unseren Tieren geht es in ihren letzten Monaten oder Jahren bei uns weniger um ihre eigenen Bedürfnisse. Sie helfen uns, unseren Blickwinkel zu verändern. Nehmen uns ein weiteres Stück auf ihrer Reise mit und zeigen uns, dass das Älterwerden normal ist. Dass es kein Grund zur Sorge und zur Trauer gibt. Sie lehren uns, die Zeit zu genießen, ohne dabei an das morgen zu denken oder daran, wie es sein wird, wenn sie sterben. Die Tiere, mit denen ich sprechen durfte, möchten nicht, dass wir beginnen um sie zu trauern, während sie noch am Leben sind. Denn das tun wir viel zu oft, statt die verbleibende Zeit zu genießen.

„Ich möchte das Positive sehen, die schönen Momente, die wir haben. Ich möchte nicht mitleidig angeschaut werden. Schaut mich an und lacht, so wie früher. Macht Scherze über mich und mit mir. Wie ihr es schon immer tatet.“


„Ich bin gerne draußen und beobachte das Treiben. Die Natur funktioniert weiter und der Kreislauf des Lebens ist unendlich. Das ist schön zu sehen. Es macht mich glücklich zu wissen, meinen Teil dazu beigetragen zu haben.“


„Ich freue mich über andere Dinge als früher. Im Alter rücken die Kleinigkeiten mehr in den Fokus. Ich freue mich, wenn M**** kommt. Ich freue mich, wenn sie ihre Hand auf meine Stirn legt und den Alltagsstress vergisst, während sie meine Energie spürt.“


„Ich hege keinen Groll gegen meinen Körper. Er hat mir stets gute Dienste geleistet. Mein Körper und meine Seele sind im Einklang. Sie altern gemeinsam…“


„Ich kann dir nicht erklären, wieso ich keine Zweifel habe, nicht wehmütig auf meine aktive Zeit zurückblicke oder mich über meinen Körper beschwere. Ich fühle einfach, dass es alles so richtig ist und genau so sein soll, wie es ist. Das ist ein schönes Gefühl.“


„Wenn sie spürt, dass es richtig ist und unser gemeinsamer Weg voller Liebe enden darf. U***** soll auf ihre innere Stimme hören. Auf ihr Herz. Ihre Intuition. Solange sie mich dafür noch braucht, erweise ich ihr diese letzte Ehre, bei ihr zu bleiben.“ 

Ja, unsere Tiere haben zwar oft auch materielle Wünsche, welche wir ihnen im Alter erfüllen können. Ihr größter Wunsch ist es aber meistens, dass wir uns selbst nicht vergessen. Dass wir uns selbst nicht zu sehr hinten anstellen und unsere Bedürfnisse nicht vergessen. 
Dass wir nicht versuchen, alles für unser Tier zu tun und dabei das Wesentliche vergessen: Die Energie, die wir in uns tragen und die auf unsere Tiere abfärbt. Was geben wir unserem Tier, wenn unser Inneres voller Sorge ist?


Wir haben eine Verantwortung unserem Haustier gegenüber. Selbstverständlich sollen und müssen wir dieser nachkommen. Wir haben aber auch eine Verantwortung uns selbst gegenüber. 
Unsere Tiere möchten, dass wir diesen beiden gerecht werden, nicht nur der einen.

Wenn wir der Verantwortung uns selbst gegenüber nicht gerecht werden, versuchen unsere Tiere, diese zu übernehmen.


So wie unser Tier uns am Herzen liegt, so liegen auch wir ihm am Herzen. Die Sorge, welche wir für unser Tier empfinden, kann unser Tier also auch genauso uns gegenüber empfinden. Kümmern wir uns auch um uns selbst, nehmen wir unserem Tier die große Last, sich um uns Sorgen zu müssen. 
So bleibt viel mehr Zeit und Raum, die verbleibende gemeinsame Zeit genießen zu können. Für alle.

Seelenwege Tierkommunikation - Blick ein, in meine Welt

von Pia Schmitt 1. März 2025
Als ich im vergangenen Jahr beschloss, neben der schamanischen Heilarbeit für Tiere auch die Arbeit mit euch Menschen anzubieten (die Ausbildung hatte ich damals direkt für Tier UND Mensch gemacht), hätte ich nicht gedacht, wie gut dieses Angebot bei euch ankommt. Es ist, als wäre es erst gestern gewesen und doch springen meine Gedanken sofort zu den vielen Gesprächen und schamanischen Reisen mit euch. Vor wenigen Tagen schrieb eine Kundin mir, da sie mitten in den Urlaubsvorbereitungen steckt und keine Zeit für ein Telefonat hatte: „…auch, wenn mir nicht so ganz klar ist, wie oder was genau dahintersteckt, habe ich doch so viel Vertrauen zu dir, dass es gut sein wird. Also fang gerne schon an.“ Ein größeres Kompliment könnte ich nicht erhalten. 🥰
von Pia Schmitt 15. Februar 2025
Ein Gespräch mit dem eigenen Tier gehört meiner Meinung nach zur Königsdisziplin der Tierkommunikation. Sein Tier einfach fragen zu können, was man möchte: Eine traumhafte Vorstellung! Und daher nicht verwunderlich, dass es ein wiederkehrendes Thema in meinen Gesprächen mit Kunden, Bekannten und Freunden ist. Bei einer Abstimmung auf meinen Social-Media-Kanälen habt ihr entschieden, in meinem neuen Blogbeitrag mehr über dieses Thema erfahren zu wollen. Ich beginne mit einer vermutlich enttäuschenden Nachricht: Nach diesem Blogbeitrag wirst du kein Tiergespräch führen können. Aber kein Grund hier direkt abzuschalten – denn ich hoffe, du wirst trotzdem etwas für dich und dein Tier aus diesem Beitrag mitnehmen können. Wieso aber Königsdisziplin? Die Tierkommunikation beruht auf Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Und da haben wir eigentlich auch schon die Antwort. Denn umso stärker wir in ein Thema involviert sind, umso stärker wir emotional damit verbunden sind, desto stärker beginnen wir an unserm Bauchgefühl zu zweifeln. Doch genau das ist die telepathische Verbindung. Eine starke, tiefe Wahrnehmung unseres Bauchgefühls. Ich habe mir etwas Zeit mit diesem Beitrag gelassen, da meine Gedanken hin und hergerissen waren, in welche Richtung der Beitrag laufen soll: Die Öffnung unserer „Kanäle“ und den Aufbau einer telepathischen Verbindung oder das bewusste Wahrnehmen der Verbindung zu dem eigenen Tier. Da Ersteres besser mit fremden Tieren geübt werden kann, habe ich mich für Zweiteres entschieden. Es war schließlich euer Wunsch, mehr über die Verbindung mit dem eigenen Tier zu erfahren. Die Entscheidung fiel mir recht schwer, da das eine in das andere übergeht. Schauen wir also mal, was am Ende dabei rauskommt. 😊
Symbiose krankmachender Energien
von Pia Schmitt 12. September 2024
Im Schamanismus gibt es keinen Unterschied zwischen körperlichen und psychischen Erkrankungen. Heilung kann nur dann geschehen, wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind. Körperliche Krankheiten werden als eine Art "Lösungsversuch" des Körpers verstanden, um auf Disharmonien im energetischen Gleichgewicht hinzuweisen. Gerade, wenn wir die mentalen Zeichen – unser Bauchgefühl / unsere Intuition – nicht wahrgenommen haben. Aus schamanischer Sicht sollen Krankheiten also Wegweiser und Lehrer sein, welche versuchen, uns auf unseren Weg (zurück) zu führen.
Bardo
von Pia Schmitt 2. Juni 2024
Ich teile meine Gedanken zu den Wochen nach dem physischen Ableben: Unser Tier ist verstorben und wir betrauern den Verlust unseres Wegbegleiters. Was aber macht die Seele unseres Haustieres währenddessen?
Jubiläum
von Pia Schmitt 1. März 2024
Hier geht es um eine Erkenntnis, welche ich im vergangenen Jahr gewonnen habe und darum, wie sich diese auf die Zukunft auswirkt. Auf meine Zukunft. Und vielleicht auch auf Deine. Diese Erkenntnis wurde mir immer wieder – bei KundInnen, im Freundes- und Bekanntenkreis und letztendlichen auch bei mir selbst – vor Augen geführt, bis ich sie nicht mehr ignorieren konnte.
Übergang
von Pia Schmitt 5. Februar 2024
Der heilige Garten ist in der schamanischen Welt ein Ort, an dem wir uns auf das Sterben vorbereiten können. Es ist der Ort, an dem letztendlich der Übergang unserer Seelen in die obere Welt – „über die Regenbogenbrücke“, im alltäglichen Sprachgebraucht – stattfindet.
von Pia Schmitt 13. September 2023
So entsteht also nun dieser Blogbeitrag – weil ich euch nahebringen möchte, was eine Narkose in unserem Energiesystem auslöst und wie wir unsere Tiere vorbeugend unterstützen können.
von Pia Schmitt 15. März 2023
Wie läuft so ein Tiergespräch eigentlich ab?
von Pia Schmitt 2. März 2023
Wie war mein Weg, zwischen erreichten Zielen und der Suche nach dem Glück?
von Pia Schmitt 26. Januar 2023
Wer entscheidet darüber, wie groß ein Thema ist?
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