Die Angst vor dem Übergang

Pia Schmitt • 5. Februar 2024

Können wir dem Tod ohne Furcht entgegen blicken?

Am vergangenen Wochenende durfte ich zwei Seelen bei einer Reise in den heiligen Garten begleiten. Die Anlässe dieser schamanischen Heilreisen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Und doch waren sie sich ähnlicher, als man es auf den ersten Blick denken würde.


Also von vorne: Was ist der heilige Garten? 
Der heilige Garten ist in der schamanischen Welt ein Ort, an dem wir uns auf das Sterben vorbereiten können. Es ist der Ort, an dem letztendlich der Übergang unserer Seelen in die obere Welt – „über die Regenbogenbrücke“, im alltäglichen Sprachgebraucht – stattfindet.

Ein Ort an dem wir unsere Krafttiere, unsere Ahnen und alle anderen Wesen vorfinden können, die uns dabei helfen, den Übergang in Frieden gehen zu können.

Dort zeigen sich Orte und Situationen, die unserer Seele helfen, die Altlasten unseres irdischen Lebens zu bereinigen. Wir können jederzeit in den heiligen Garten reisen, um die Angst vor dem Sterben zu verlieren und uns mit den Abläufen vertraut zu machen. So ist es für die Seelen leichter zu gehen, wenn die Zeit gekommen ist. Sie können den Weg ohne Furcht und Blockaden begehen.


Hört sich eigentlich ganz nett an, oder? 
Nein? Der Tod kann sich nicht nett anhören? 
Doch! Und genau hier liegt der Hund begraben (welch passende Redewendung)

Es geht bei einer solchen Heilarbeit nicht darum, unsere Tiere zum Sterben zu „drängen“. Nicht darum, ihnen den Weg zu zeigen, damit sie ihn möglichst bald gehen. Nein. 
Es geht darum, unseren Tieren die Angst davor zu nehmen. Mit meiner eigenen Hündin Tiffany bin ich bereits vor einem Jahr zum ersten Mal in ihren heiligen Garten gereist. Sie war zu diesem Zeitpunkt 13,5 Jahre alt und ich freue mich weiterhin über die Zeit, die wir gemeinsam haben. Ich bin mir aber auch gewiss, dass ihr Tod kommen wird und ich möchte, dass sie in Liebe und Frieden gehen kann. Dass ihre Seele bereit ist, wenn es soweit ist.


Der Tod ist doch die größte Sorge im Leben von uns Tierbesitzern. Und genau diese Energie vermitteln wir unseren Tieren. Die Energie, dass wir Angst vor dem Tod haben. Die Energie, der Tod sei etwas Schlimmes. Und so halten wir unsere Tiere unbewusst davon ab, einen friedvollen Übergang zu erleben.

Dabei rede ich nicht von der Art und Weise, wie die Seele den physischen Körper letztendlich verlässt. Sondern davon, was anschließend mit der Seele geschieht. 

Zurück zum Anfang des Textes: Zu den beiden Seelen, welche ich in ihren heiligen Garten begleitet habe. Die Beiden haben nichts miteinander zu tun. Manchmal ist es einfach so, dass ein Thema präsent in Erscheinung tritt, in meinen Gedanken bleibt und mich dann aus dem Nichts zu einem Blogbeitrag verleitet. 😊

Beide Tiere hatten Sorge, den heiligen Garten zu betreten. Keines der beiden Tiere ist sorglos hineinspaziert, als wäre es das normalste der Welt. Genau das wäre aber die Wunschvorstellung. Dass unsere Seelen mit dem heiligen Garten vertraut sind um sich dann befreit und in ihrer vollen Reinheit auf den Übergang konzentrieren zu können.

Die eine Seele hatte Sorge, nicht mehr zurück zu kommen, wenn sie den heiligen Garten erst einmal betreten hat. Das andere Tier hatte Sorge, dort mit seiner Vergangenheit konfrontiert zu werden. 
Es galt also, beiden Seelen ein Bewusstsein für den heiligen Garten zu schaffen.

Die erste Seele hatte ihren irdischen Körper bereits zwei Wochen zuvor im Alter von nur 3 Jahren verlassen. Da die Umstände des Todes tragisch waren, beschloss ich mit der Besitzerin, die Seele bei ihrem Übergang zu begleiten. Alles war plötzlich und überraschend, die Seele war nicht auf den Tod vorbereitet. Die Trauer und der Schock über die Geschehnisse herrschten bei Menschen und Tier vor.

Es ist normal, dass Seelen nach dem Ableben einige Wochen im „Bardo“ verbleiben: Eine Art Zwischenraum in der mittleren („unserer“) Welt, in der auch der heilige Garten zu finden ist. Um den Übergang dann zu bestreiten, dürfen wir die Blockaden und Verstrickungen unseres irdischen Lebens loslassen. Wenn das nicht vor dem Ableben passiert ist, ist es danach notwendig. Zum Glück können wir den Seelen auch nach dem Tod dabei helfen. Wenn ich mit den Seelen zu ihrem heiligen Garten reise, kann ich gemeinsam mit ihnen erfahren, was es Loszulassen gilt und wie ich die Seelen dabei unterstützen darf.

Bei der zweiten Seele, mit der ich reisen durfte, handelt es sich um einen Seniorrüden, welcher immer öfter „abwesend“ zu sein scheint. In einer Tierkommunikation habe ich erfahren, dass er den Tod verdrängt. Nicht „schwach“ sein möchte. Er möchte nicht, dass sich etwas verändert. Es war zu spüren, dass sich seine Seele auf den Weg machen wird. Nicht heute und nicht morgen. Doch der Weg war sowohl für mich als auch für die Besitzerin deutlich spürbar. Nur der Rüde selbst klammert sich an sein liebgewonnenes Leben, je mehr er den Weg erkennen kann.

In der schamanischen Heilreise zum heiligen Garten stellte sich dann heraus, dass er Angst vor der Konfrontation mit den Schattenseiten seines Lebens hat. Dass er gewissen Dinge ruhen lassen und nicht nochmals durchleben möchte. Dass er sich aus diesem Grund so vor seinem Weg sträubt. In unserer Reise konnte er dann spüren, welch positive Energie ihn im heiligen Garten empfing: Verlorene Erinnerungen, die er wieder hautnah erleben durfte und ein Zeit- und Raumgefühl, welches sich vollkommen nach seinem Bedürfnis richtet.

So konnten wir dem Rüden mit dieser Heilreise seine Angst vor dem Übergang nehmen. Wenn es nun so weit sein wird, ist er bereit für einen Übergang ohne Angst und voller Liebe. Ich wünsche ihm bis dahin noch viele schöne irdische Momente mit seiner Familie. 

Lange Rede, kurzer Sinn: 
Die eigenen Sorgen und Ängste unserer Tiere können bereits belastend auf der Seele liegen. Es gibt Dinge, die es zu verzeihen oder loszulassen gibt, bevor sich die Seele komplett von dieser Ebene lösen kann. Durch die Energie, welche wir selbst mit dem Tod verbinden: Das negative und traurige Bild, welches wir vom Tod in unser Umfeld projizieren, hindert unsere Tiere daran, sich zu Lebzeiten in aller Ruhe auf den Übergang vorzubereiten. Je besser eine Seele dies aber tut, desto sorgenloser kann sie den Weg bestreiten. Zu Lebzeiten und auch nach dem Austreten aus dem irdischen Körper. 

Wir können unser Tier also zum einen unterstützen, in dem wir uns selbst mit dem Tod beschäftigen und ihn annehmen, als das was er ist: Ein Teil eines ewigen Kreislaufes. Die Rückkehr in die Heimat der Seele bis sie sich auf macht in ein neues, spannendes Leben. 
Zum anderen können wir unser Tier durch eine schamanische Heilreise in den heiligen Garten unterstützen, um bereits aufgebaute Ängste vor dem Tod ablegen zu dürfen.


Seelenwege Tierkommunikation - Blick ein, in meine Welt

von Pia Schmitt 1. März 2025
Als ich im vergangenen Jahr beschloss, neben der schamanischen Heilarbeit für Tiere auch die Arbeit mit euch Menschen anzubieten (die Ausbildung hatte ich damals direkt für Tier UND Mensch gemacht), hätte ich nicht gedacht, wie gut dieses Angebot bei euch ankommt. Es ist, als wäre es erst gestern gewesen und doch springen meine Gedanken sofort zu den vielen Gesprächen und schamanischen Reisen mit euch. Vor wenigen Tagen schrieb eine Kundin mir, da sie mitten in den Urlaubsvorbereitungen steckt und keine Zeit für ein Telefonat hatte: „…auch, wenn mir nicht so ganz klar ist, wie oder was genau dahintersteckt, habe ich doch so viel Vertrauen zu dir, dass es gut sein wird. Also fang gerne schon an.“ Ein größeres Kompliment könnte ich nicht erhalten. 🥰
von Pia Schmitt 15. Februar 2025
Ein Gespräch mit dem eigenen Tier gehört meiner Meinung nach zur Königsdisziplin der Tierkommunikation. Sein Tier einfach fragen zu können, was man möchte: Eine traumhafte Vorstellung! Und daher nicht verwunderlich, dass es ein wiederkehrendes Thema in meinen Gesprächen mit Kunden, Bekannten und Freunden ist. Bei einer Abstimmung auf meinen Social-Media-Kanälen habt ihr entschieden, in meinem neuen Blogbeitrag mehr über dieses Thema erfahren zu wollen. Ich beginne mit einer vermutlich enttäuschenden Nachricht: Nach diesem Blogbeitrag wirst du kein Tiergespräch führen können. Aber kein Grund hier direkt abzuschalten – denn ich hoffe, du wirst trotzdem etwas für dich und dein Tier aus diesem Beitrag mitnehmen können. Wieso aber Königsdisziplin? Die Tierkommunikation beruht auf Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Und da haben wir eigentlich auch schon die Antwort. Denn umso stärker wir in ein Thema involviert sind, umso stärker wir emotional damit verbunden sind, desto stärker beginnen wir an unserm Bauchgefühl zu zweifeln. Doch genau das ist die telepathische Verbindung. Eine starke, tiefe Wahrnehmung unseres Bauchgefühls. Ich habe mir etwas Zeit mit diesem Beitrag gelassen, da meine Gedanken hin und hergerissen waren, in welche Richtung der Beitrag laufen soll: Die Öffnung unserer „Kanäle“ und den Aufbau einer telepathischen Verbindung oder das bewusste Wahrnehmen der Verbindung zu dem eigenen Tier. Da Ersteres besser mit fremden Tieren geübt werden kann, habe ich mich für Zweiteres entschieden. Es war schließlich euer Wunsch, mehr über die Verbindung mit dem eigenen Tier zu erfahren. Die Entscheidung fiel mir recht schwer, da das eine in das andere übergeht. Schauen wir also mal, was am Ende dabei rauskommt. 😊
Symbiose krankmachender Energien
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Im Schamanismus gibt es keinen Unterschied zwischen körperlichen und psychischen Erkrankungen. Heilung kann nur dann geschehen, wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind. Körperliche Krankheiten werden als eine Art "Lösungsversuch" des Körpers verstanden, um auf Disharmonien im energetischen Gleichgewicht hinzuweisen. Gerade, wenn wir die mentalen Zeichen – unser Bauchgefühl / unsere Intuition – nicht wahrgenommen haben. Aus schamanischer Sicht sollen Krankheiten also Wegweiser und Lehrer sein, welche versuchen, uns auf unseren Weg (zurück) zu führen.
Bardo
von Pia Schmitt 2. Juni 2024
Ich teile meine Gedanken zu den Wochen nach dem physischen Ableben: Unser Tier ist verstorben und wir betrauern den Verlust unseres Wegbegleiters. Was aber macht die Seele unseres Haustieres währenddessen?
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Hier geht es um eine Erkenntnis, welche ich im vergangenen Jahr gewonnen habe und darum, wie sich diese auf die Zukunft auswirkt. Auf meine Zukunft. Und vielleicht auch auf Deine. Diese Erkenntnis wurde mir immer wieder – bei KundInnen, im Freundes- und Bekanntenkreis und letztendlichen auch bei mir selbst – vor Augen geführt, bis ich sie nicht mehr ignorieren konnte.
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So entsteht also nun dieser Blogbeitrag – weil ich euch nahebringen möchte, was eine Narkose in unserem Energiesystem auslöst und wie wir unsere Tiere vorbeugend unterstützen können.
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